Gynäkologische Untersuchung - Gynäkologische Untersuchung - MSD Manual Ausgabe für Patienten (2024)

Ziel einer gynäkologischen Untersuchung ist es, alle Teile der weiblichen Geschlechtsorgane zu untersuchen. Eine gynäkologische Untersuchung sollte von Patientin und Arzt oder anderer medizinischer Fachkraft gemeinsam entschieden worden sein.. (Siehe auch das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG): Pelvic Exams—Frequently Asked Questions.)

Fragen und Bedenken bezüglich der gynäkologischen Untersuchung sollte die Frau mit dem Arzt vorher besprechen. Frauen, die sich bisher noch keiner gynäkologischen Untersuchung unterzogen haben, sollten den Arzt bitten, zu erklären, was während der Untersuchung geschieht. Verursacht die Untersuchung an irgendeiner Stelle Schmerzen, sollte die Frau ermutigt werden, den Arzt während der Untersuchung darüber zu informieren.

Eine gynäkologische Untersuchung wird durchgeführt:

  • wenn Frauen Symptome wie Unterleibsschmerzen oder ungewöhnliche Scheidenblutungen haben

  • wenn ein Screening auf Gebärmutterhalskrebs oder sexuell übertragbare Infektionen (STI) erforderlich ist

  • im Rahmen eines gynäkologischen Verfahrens

Frauen sollten mit ihrem Arzt darüber sprechen, ob und wie oft gynäkologische Untersuchungen durchgeführt werden müssen. Eine Frau benötigt eine gynäkologische Untersuchung erst, wenn sie eine neue Verhütungsmethode verwenden möchte, außer beim Intrauterinpessar. Eine gynäkologische Untersuchung ist nicht in allen Fällen zuverlässig für die Erkennung von Eierstockkrebs.

Ab einem Alter von 21 bis 25Jahren sollten die meisten Frauen Tests auf Gebärmutterhalskrebs, wie den sogenannten Papanicolaou-Test (Pap-Test), und/oder Tests auf das humane Papillomavirus (HPV) durchführen lassen. Die Früherkennungstests werden in der Regel alle 3 bis 5Jahre durchgeführt, je nach Alter der Frau, Art des Tests, Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs und früheren Testergebnisse.

Eine gynäkologische Untersuchung umfasst Folgendes:

  • Untersuchung der Anatomie der äußeren Geschlechtsorgane

  • Beurteilung und Untersuchung der inneren weiblichen Geschlechtsorgane

  • Untersuchung des Rektums (manchmal)

Anatomie der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane

Die Frau sollte gebeten werden, zu Analysezwecken vor der gynäkologischen Untersuchung ihre Blase zu entleeren und eine Urinprobe abzugeben. In der Regel gibt es für die Patientin eine Umziehhilfe (Poncho oder Tuch) und eine Hilfskraft wird gebeten, bei der Untersuchung anwesend zu sein und manchmal bei der Untersuchung zu helfen. Wenn eine Frau die gynäkologische Untersuchung mitverfolgen möchte, sollte sie dies dem Arzt sagen, der möglicherweise einen Spiegel zur Verfügung stellen kann. Der Arzt kann den Untersuchungsvorgang oder die Befunde vor, während oder nach der Untersuchung erläutern.

Bei einer gynäkologischen Untersuchung liegt eine Frau mit angewinkelten Hüften und Knien auf dem Rücken, die Unterschenkel ruhen auf einer Halterung, und das Gesäß befindet sich am Rand des Untersuchungsstuhls. Diese Position hilft, das Becken zu öffnen, damit der Arzt die innere weibliche Anatomie untersuchen kann. Spezielle Untersuchungsstühle sind mit Haltebügeln ausgestattet, die der Frau helfen, in dieser Position zu verharren. Vor der gynäkologischen Untersuchung bittet der Arzt die Frau, ihre Beine und Hüften zu entspannen.

Während der Untersuchung sieht sich der Arzt zunächst den äußeren Genitalbereich an und notiert Auffälligkeiten wie Verfärbung, Ausfluss oder Entzündungen. Während dieser Untersuchung werden entweder keine Anomalien festgestellt, oder sie gibt Hinweise auf hormonelle Probleme, Krebs, Verletzung oder sexuellen Missbrauch.

Anschließend spreizt der Arzt das Gewebe um die Scheidenöffnung (der sogenannten Vulva oder Labia minora) und untersucht die Öffnung. Mithilfe eines Spekulums (ein Instrument aus Metall oder Kunststoff, das die Wände der Scheide auseinanderhält) untersucht der Arzt die Scheide und den Gebärmutterhals (den unteren Bereich der Gebärmutter, die Zervix).

Die Scheide wird auf Anomalien (wie Zysten) und Ausfluss untersucht. Der Gebärmutterhals wird sorgfältig auf Anzeichen einer Entzündung, Auffälligkeiten oder Gebärmutterhalskrebs untersucht. Der Arzt kann mithilfe eines kleinen Plastikspatels einen Abstrich für einen Test, normalerweise für einen Papanicolaou-Test (Pap-Test) und/oder HPV-Test entnehmen (Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungstest). Eine Probe kann aus der Scheide oder dem Gebärmutterhals entnommen werden, um auf Ursachen einer Vaginitis, wie bakterielle Vaginose,vaginale Hefepilzinfektion oder sexuell übertragbare Infektionen, untersucht zu werden.

Der Arzt bittet die Frau darum, zu husten oder zu pressen, um etwaige Aussackungen von Blase, Rektum oder Darm in die Scheide (sogenannter Beckenorganprolaps) einfacher ausmachen zu können.

Pap-Test

Dabei verwendet er ein Spekulum (ein Instrument aus Metall oder Kunststoff), um die Scheidenwände auseinanderzuhalten. Dann führt er den kleinen Plastikspatel zur Entnahme eines Abstrichs aus dem Gebärmutterhals (dem unteren Teil der Gebärmutter) für einen Test ein.

Nachdem das Spekulum wieder aus der Scheide herausgenommen wurde, geht der Arzt mit dem Zeige- und Mittelfinger einer behandschuhten Hand in die Scheide und tastet die Scheideninnenwände auf Anomalien und druckempfindliche Stellen ab. Der Arzt tastet den Gebärmutterhals auch nach Auffälligkeiten oder Druckempfindlichkeit ab, die während der Untersuchung des Spekulums nicht festgestellt werden konnten.

Mit den Fingern der einen Hand in der Scheide platziert dann der Arzt die Finger der anderen Hand auf den Unterbauch über dem Schambein (sogenannte bimanuelle Tastuntersuchung). Die Untersuchung besteht darin, Gebärmutter und Eierstöcke zu ertasten und jede ungewöhnliche Raumforderung oder Empfindlichkeit der weiblichen Geschlechtsorgane festzustellen. Zwischen den beiden Händen ist die Gebärmutter gewöhnlich als birnenförmige, glatte, feste Struktur spürbar, und ihre Größe, Position, Konsistenz, Beweglichkeit und der Grad der Druckempfindlichkeit (falls vorhanden) kann bestimmt werden.

Dann versucht der Arzt, die Eierstöcke und andere Strukturen um die Gebärmutter herum (z.B. auf einen geschwollenen Eileiter) zu ertasten, indem er die Hand auf dem Bauch weiter zur Seite bewegt und etwas mehr Druck ausübt. Dies ist erforderlich, weil die kleinen Eierstöcke viel schwieriger zu tasten sind als die Gebärmutter. Nach der Menopause werden die Eierstöcke kleiner (wegen der Abnahme der Hormonfunktion), und der Arzt kann sie normalerweise bei einer gynäkologischen Untersuchung nicht mehr ertasten. Dieser Teil der Untersuchung kann für eine Frau etwas unangenehm sein, sollte aber keine Schmerzen bereiten. Der Arzt stellt fest, ob es Auffälligkeiten in den Eierstöcken gibt und ob die Eierstöcke oder andere Strukturen druckempfindlich sind.

Rektovaginale Untersuchung

Es kann eine Kombination aus rektaler und vaginaler Untersuchung durchgeführt werden. Manchmal können Raumforderungen oder Auffälligkeiten im hinteren Teil des Beckens (dem Teil zur Wirbelsäule) oder im Gewebe zwischen Scheide und Mastdarm nur mit dieser Untersuchungsmethode festgestellt werden. Der Arzt führt hier den Zeigefinger in die Scheide und den Mittelfinger in den Mastdarm ein.

Zusätzlich kann er das Rektum auf Hämorrhoiden, Fissuren, Polypen und Knoten untersuchen. Mit dem behandschuhten Finger kann eine Stuhlprobe entnommen werden, die auf Blutbeimischungen untersucht wird. Der Frau kann auch ein Test mitgegeben werden, mit dem sie zu Hause Stuhlproben entnimmt (Hämoccult-Test).

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Author: Geoffrey Lueilwitz

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